Dienstag, 7. Februar 2006

Gegen den Wind

Seit sie hier studiert, dort arbeitet, dahinten lebt und irgendwo dazwischen den anderen Dingen nachgeht, ist sie durch den Wind.images4
Immer wenn der Wind kommt – und er kommt oft hier oben - traut sie sich kaum aus dem Haus. Sie fürchtet, dass ihr der Wind wieder alle Gedanken verwirbelt, alle Erinnerungen durcheinander bringt, ihre Pläne einfach wegweht.

Wie ärgerlich, sie ist noch immer nicht dazu gekommen, alles ordentlich abzulegen, abzuheften, wegzusortieren, ihre "persönlichen" Ordner zu beschriften. Wie lange schon nimmt sie es sich vor! Aber es ist noch immer nicht passiert. Alles liegt im Kopf einfach lose herum. Wenn der Wind da hineinfegt, ist alles zu spät! Dann ist alles weg.

Eines Tages, das hat sie sich fest vorgenommen, eines Tages, beim nächsten Wind, wird sie einfach die Tür aufmachen.

Sich gegen den Wind stellen.

Sich nicht ducken.

Eines Tages hat sie alle wichtigen Gedanken an ihren richtigen Platz gebracht, abgelegt, abgeheftet, wegsortiert, die Ordner beschriftet.

Dann kann der Wind ihr nichts mehr anhaben.

Sie wird einfach vor die Tür gehen, sich in den Wind stellen, sich mit dem Wind drehen und lachen.

Zwischenbilanz

Mein erstes Flensburg-Semester neigt sich dem Ende. Zeit für eine Zwischenbilanz.images3
Ich habe gelernt
- dass Flensburger Pilsener gesund, schlank und glücklich macht (oder so.... Gelernt im Rahmen einer Exkursion der Flensburger Brauerei mit einem Pädagogik-Seminar)
- dass es im Wesentlichen und überhaupt nur 13 Fragen gibt (gelernt in Philosophie. Mögliche Antworten suche ich weiterhin...und finde vielleicht sogar einige im nächsten Semester)
- dass Singen Spaß macht und sich damit sogar Gehirnhälften synchronisieren lassen
(gelernt in Pädagogik)
- dass die ewige Suche nach den „minimalsten Grenzkosten“ uns alle eines Tages noch um die Arbeit, um unsere Umwelt, um unseren Seelenfrieden bringen wird
(so in etwa gelernt in WiPo)
- dass Hellsichtigkeit, Gedankenlesen, Telekinese und all diese Sachen keinen Erfindung von SAT.1/PRO 7 sind, sondern tatsächlich wissenschaftlich untersucht und z.T. auch belegt werden können
(gelernt in Psychologie)
- dass man durchaus auch ein halbes Jahr in ein Seminar laufen kann OHNE auch nur eine einzige Erkenntnis dazugewonnen zu haben
(so "gelernt" in Literatur)

Dienstag, 24. Januar 2006

Pisa-Studie ...oder so

LehrerPisa-Studie (pps, 48 KB)

Eine kleine Schmonzette für alle angehenden Lehrer

Beziehungsprobleme?

Gestern ging es im Deutschunterricht um kausale und konzessive Nebensätze. Wann setzt man "weil" ein und wann sagt man "obwohl"?

Die Schüler sollten aus folgenden Fragmenten einen Satz bilden und entscheiden, welche Konjunktion zu einsetzen:
Renate - Lehrerin werden - Kinder gern haben

Ergebnis MEHRERER Schüler:
Renate will Lehrerin werden, obwohl sie Kinder gern hat.

Zugegeben, ich musste schmunzeln. Aber es ist schon ganz schön traurig, was für ein Lehrer-Schüler-Bild dahinter steht...

Donnerstag, 19. Januar 2006

Sind Menschen mit B-Defiziten hellsichtig?

Die Bedürfnispyramide lässt mich nicht mehr los...

In einem anderen Seminar haben wir über das Phänomen der Hellsichtigkeit gesprochen. Tatsächlich - so der Seminarleiter - soll es wissenschaftlich fundiert Erkenntnisse darüber geben, dass es hellsichtige Menschen gibt.
Bekanntestes Beispiel: Der (hellsichtige) Probant "erkennt" das Symbol, das der ihm gegenüber sitzende Versuchleiter auf seiner Karte stehen hat.images2
Wenn man das Ganze jetzt auf die Bedürfnispyramide überträgt, könnte man doch Folgendes konstruieren: Nach Maslowe muss man jede Stufe befriedigen, bevor man das Bedürfnis der nächsten stillen will.
Kritik an Maslowe: Es gibt zahlreiche Beispiele von Menschen, die in den höheren Bedürfnisstufen genial sind, obwohl - oder vielleicht WEIL - sie im unteren Bereich Defizite haben.
Soweit.
Übertragen auf unser BBBT-Modell stelle mich mir die Frage, ob man einzelne - oder sogar alle - Stufen eines Denkprozesses auslassen kann und trotzdem zum richtigen Erbegnis bzw. zur richtigen Handlung kommen kann.
Gibt es Menschen, die zwei übereinander gelegte Bilder (wie im Seminarbeispiel zwei auf Folie übereinander gelegte Bilder auf dem Overheadprojektor) sofort "im Kopf auseinanderrechnen", bevor sie die Erkenntnis hatten, dass es sich um zwei Bilder handelt? Also Schritt "Begreifen" auslassen?

Oder gibt es sogar Menschen, die tatsächlich ALLE B-Schritte auslassen und dann zum richtigen Ergebnis kommen? Also das Symbol einer umgedrehten Karte kennen?

Ist das dann Hellsichtigkeit?

Ich persönlich kann mir solche Phänomene nur schwer vorstellen, aber das Gedankenexperiment mit dem Auslassen der Bs find ich ganz spannend

Dienstag, 10. Januar 2006

Weblogs: Nix für Norddeutsche?

imagesSchade, zwei Wochen "Gesangspause", zwei Wochen keinen Wochengewinner des Weblog-Quiz´...

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Heute haben wir eine kleine Evaluation gemacht zum Thema "Pro und Contra" Weblogs.

Ich persönliche finde die Idee mit den Weblogs wirklich gut und innovativ: Man ist (im positiven Sinne) gezwungen, sich mit einem relativ neuem Medium auseinanderzusetzen, kommuniziert mit seinen Studienmitstreitern, arbeitet (im besten Fall) kreativ, kontinuierlich (und nicht wie üblich in Hektik am Semesterende), benutzt neben Worten auch Bilder, Skizzen, Farben; arbeitet nicht für die Schublade (oder ausschließlich für den Prof wie bei Hausarbeiten), sondern lässt andere an den eigenen Gedanken teilhaben, fühlt sich als "Community" ...

Andererseits musste ich in den letzten Wochen feststellen, dass ich oft vor meinem Weblog gesessen habe und letztlich doch nichts geschrieben (bzw. veröffentlicht) habe: Zu doof, zu banal, zu persönlich. zu verworren und kompliziert - und ganz oft: zu sehr "Seelenstriptease" - also besser den Mund halten.
Auch Kommentare fielen mir manchmal schwer: Ich bin erst seit Oktober hier an der Uni, kenne nur wenige, kann (und will) nicht "schönen Tag, schönen Gruß" an irgendwelche mir eigentlich fremden Menschen schreiben und fühle mich auch nicht besonders wohl, die Beiträge von Leuten zu kommentieren, die ich gar nicht kenne. Ist vielleicht ziemlich norddeutsch: Sich nicht einmischen wollen, bloß nicht aufdrängen, lieber zwei Meter mehr "Sicherheitsabstand".

Wisst ihr, wovon ich spreche? Oder geht nur mir das so?

Trotzdem - unterm Strich finde ich die Weblogs gut. Meine Bewertung 70:30 PRO Weblogs.

Donnerstag, 5. Januar 2006

Familienfeste

Das ist sie, die ganze Family, vereint unterm Weihnachtsbaum. Auf der linken Seite die Tauras´schen (mein Mann Olaf und meine Schwiegermutter Anneliese), mittig meine Schwester Anja, ihr Mann Kai und meine Nichte Mila, auf der rechten Seite meine Eltern Renate und Piet sowie "Seppi".

P1010129_nachbearbeitet-Kopie1

Dienstag, 20. Dezember 2005

Schein-Frage

Die Feigheit hat mich wieder einmal im Seminar schweigen lassen. Keine Ahnung, ob diese "Lösung" richtig ist, Schülern ein Quadrat zu erklären. Ich hab sie in Zusammenhang mit den verschiedenen Ichs im Philosophie-Seminar vorgestellt - und irgendwie passt sie auch ganz gut auf die Algorhythmus-Frage.
Anyway - ich hab mich nicht getraut, die Zähne nicht auseinander gekriegt, deshalb gibt´s auch keinen Schein.
Ich stell sie hier trotzdem einfach mal vor:

* Streichholzschachteln mitbringen.
* Jeweils vier Streichhölzer an die Schüler verteilen.
* Schüler bitten, mit den Hölzern verschiedene Figuren zu legen.
* Danach die Schüler bitten, mit den Hölzern eine geschlossene Figur zu legen, indem sich alle Streichholzenden berühren.
* Nun die Schüler bitten, die Figur so zu legen, dass alle Winkel exakt gleich sind.

Samstag, 17. Dezember 2005

Ordnen und Spielen

I wie Intuition
U wie Unterbewusstsein
N wie Natur
N wie neuronale Verknüpfungen
T wie Transformation
D wie Dreizehn Fragen
E wie Entstehen
B wie Begreifen
L wie Logik
E wie Erkennen
L wie Lernen
G wie Gehirn
I wie Emotion
A wie alles
G wie Gewissen
B wie Bauernhaus, Besenstiel, Baustelle
E wie Experimentieren
U wie Unordnung
N wie nichts
N wie Noten
Z wie Zeitpunkt
G wie Gedicht

Leichenstarre

Donnerstag, 13:45 Uhr, HG 238.
Alle Ichs schweigen, fühlen sich nicht angesprochen.
Die Stimme vorn wie Watte, mildes Licht aus dem Projektor, monotone Gesprächsfetzen aus den Reihen vor und hinter mir.
Es ist so langweilig, dass nicht einmal die 3-Minuten-Kurzgeschichte gelingt.
Zu gelähmt, um den Raum zu verlassen.
Zu wenig Inspiration, um wenigstens das Kopfkino laufen zu lassen.
Die Lethargie ist körperlich spürbar, geradezu anstrengend.
Leichenstarre.
Oetzi

Dienstag, 13. Dezember 2005

Am Glühweinstand - oder: Die etwas andere Gleichschaltung der Hemisphären

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Rationales Ich: Ich hab Durst, ich kauf mir ´nen Glühwein.
Kritisches Ich: Immer dasselbe, lass uns doch mal was anderes probieren - Eisbrecher vielleicht?
Experimentelles Ich: Klasse Idee, den kenn ich noch nicht. Der wärmt bestimmt schön von innen! Vielleicht gleich mit doppelt Rum?
Emotionales Ich: Ach nee!
Experimentelles Ich: Angsthase!
Kritisches Ich: Naja, aber mal ganz ehrlich, ist das nicht wirklich ein bisschen übertrieben?
Rationales Ich: ... bis ihr euch entschieden habt. Ich geh jetzt los und kauf den Glühwein.
Kritisches, experimentelles und emotionales Ich: Spielverderber! Wir wollen doch erstmal diskutieren!
Rationales Ich kommt vom Glühweinstand wieder.
Rationales Ich: 3,50 Euro. Ganz schön happig.
Kritisches Ich: Happig? Das ist ja Wucher!
Experimentelles Ich: Hey, lass uns doch einfach Zeche prellen. Los - eins, zwei...
Emotionales Ich: Ach nöö!
Kritisches, experimentelles und rationales Ich: Spielverderber!
Das Glas wird geleert.
Rationales Ich: Und jetzt?
Kritisches Ich: Ich denke, das reicht.
Experimentelles Ich: Weiter, weiter!
Emotionales Ich: Ach nee!
Rationales Ich:... bis ihr euch entschieden habt. Ich hol Nachschub.
Emotionales Ich: Ach nee!
Experimentelles Ich (euphorisch): Jupp!Mal gucken, was passiert.
Kritisches Ich (kategorisch): Auf gar keinen Fall!
Rationales Ich kommt mit einem zweiten Glas - diesmal Eisbrecher - zurück.
Experimentelles Ich: Aha, haste mal auf mich gehört, was?
Rationales Ich (unbeeindruckt): He? Quatsch, der war billiger!
Kritisches Ich: Spinnt ihr, das macht doch alles keinen Sinn, morgen....
Experimentelles Ich: ...ist morgen, und heute steckt das Morgen noch voller Geheimnisse. Weitermachen!
Emotionales Ich (schon etwas blass): Mir wird bei dem Gedanken an Morgen heute schon schlecht.
Rationales Ich (schon schwer angeschlagen): Aähm, du, experimentelles Ich, kannst du mal die Unterhaltung übernehmen, ich glaub, meine Struktur hängt.
Kritisches Ich (feixend): Schwerer Kopf, was? Hab ich nicht gleich gesagt?
Emotionales Ich (grün): Mir wird schlecht.
Rationales Ich: Isch habb noch zwwweii Mark, äh, Euro inner Tasche, ich geh mal lohs.
Rationales Ich kommt mit einem weiteren Eisbrecher zurück.
Emotionales Ich: Wo bin ich?
Kritisches Ich: Und wie viel können wir noch vertragen?
Experimentelles Ich: Weshalb fragt ihr den Quatsch, ist doch lustig!
Rationales Ich: Hä? Egal, Prost!

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